Schauspieler | Regisseur | Sprecher
Moment probiere ich am Theater Augsburg
Jean-Paul Sartre
Die schmutzigen Hände
Illyrien, ein fiktiver Balkanstaat, führt an der Seite Deutschlands Krieg gegen die Sowjetunion. Hugo, ein junger bürgerlicher Intellektueller, arbeitet für die Zeitung der Kommunistischen Partei. Aber das reicht ihm nicht. Er möchte etwas bewegen, eine große Tat vollbringen. Als eine radikale Gruppierung der Partei den Parteisekretär Hoederer beseitigen will, der mit der faschistischen Regierung und dem Block der bürgerlichen Parteien einen Pakt anstrebt, lässt sich Hugo mit seiner Frau Jessica als dessen Sekretär einschleusen. Doch die Nähe zu Hoederer erweist sich als fatal. Fasziniert von dem charismatischen Realpolitiker erschießt er ihn erst, als er Jessica in seinen Armen ertappt. Ein Mord aus Eifersucht oder ein politischer Mord? Egal. Als Hugo aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich die Parteilinie geändert und Hoederer ist rehabilitiert. Hugo hat einen Mord verübt, den nun „keiner haben will“.
Politik ist ein schmutziges Geschäft. Völlig unabhängig von Überzeugungen und Prinzipien. Oder wie Hoederer zu Hugo sagt: „Glaubst du, man kann unschuldig herrschen?“ Sartre hat kurz nach dem 2. Weltkrieg einen spannenden Politthriller geschrieben, der auch in Zeiten verblassender Ideologien fesselt.
Premiere ist am 13. Oktober 2012 um 19:30 Uhr
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